„Frühdienst in der Psychiatrie - So ein Sommer kommt nicht wieder“, 28. Dezember, Neues Schauspiel, 19.30 Uhr, alle Teilnehmer unter: www.facebook.com/liedertour
Am Ende des Jahres kommt es zur großen Sause des Kulturvereins Die Liedertour. Die Jahresendrevue steht unter dem Motto „Frühdienst in der Psychiatrie – So ein Sommer kommt nicht wieder“. Mit dabei sind beispielsweise Karo Nero, The Road Brothers, Sascha Gutzeit, Ralph Schüller und auch der begnadete Mundharmonika-Spieler Ralf „Trotter“ Schmidt. Grund genug, bei Trotter nachzufragen
Sie sind Berliner. Was führt Sie denn zur Jahresendrevue der Liedertour nach Leipzig?
Ich kenne die Leipziger Liedertour und deren Leiter Frank Oberhof seit 2016. Wir haben damals mit der Band of Bros, einer Gruppe von amerikanischen Liedermachern, die Berliner Folk-Kneipen abgegrast. Es folgten noch andere Touren und Konzerte, die ich im Rahmen der Liedertour immer wieder sehr gern mitgemacht habe – sei es als Side-Man oder auch mit eigenem Programm.
Was ist das Besondere der Jahresendrevue?
Es ist eine „Party“, die noch einmal auf das Jahr 2023 zurückblickt. Was es für mich besonders macht: Wie erreichbar es für die meisten Menschen ist und wie viel Spaß es macht, dieses wunderschöne handgemachte Spektakel vorzuführen oder einfach dabei zu sein für ein paar Stunden „gute Zeit“. Zusätzlich hoffe ich ganz stark, dass von den zuständigen „Organen“ gesehen wird, wie wichtig es ist, Unterhaltung auf diesem für die meisten auch erschwinglichen Level zu fördern, um Spielorte zu schaffen oder zu erhalten, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Kultur zu erfahren. Die wundervolle Publikumsresonanz im letzten Jahr bewies es!
Welcher Jahrgang sind Sie noch einmal? Spielen in Ihrer Generation eigentlich noch Ost-WestKategorien eine Rolle?
Ich bin Jahrgang 1954. Mir war schon immer egal, wer die Nylonstrümpfe trägt, aber ich denke, dass wir alle ohnehin aus dem schöpfen, was sich im Leben bei uns angesammelt hat – egal ob Nord, Süd, West oder Ost. Ihr wisst, was ich meine! Und sollte es grundlegende Unterschiede geben, fände ich das ganz spannend, es könnte nämlich viel Neues entstehen.
Ist Ihr hochgelobtes Erich-Mühsam-Programm „Da bin ich, öffne zögernd Deine Tür“ in Zukunft auch in Leipzig zu sehen?
Es war schon einmal in Leipzig zu sehen und zwar in der Alten Schlosserei, natürlich im Rahmen der Liedertour. Ich würde es gern noch einige Male spielen und zwar in jeder Stadt und überall, weil ich Mühsams Wort sehr zeitrelevant finde. Sollte es vielleicht doch ein paar Augen öffnen, dann wären das ein paar Augen mehr.
Text: Mathias Schulze