Karo Lynn | A Line in My Skin | Label: Strays Don’t Sleep | VÖ: 25.11.2022 | Wertung: 5/5
Die Leipziger Musikerin Karo Lynn hat mit dem neuen Album einen gewaltigen Schritt gemacht. Assoziierte man sie bislang mit beschwingtem Pop, vibriert nun ein tiefer, geheimnisvoller, kraftvoller und durchdringender Dark Pop aus den Boxen. Lynn hatte schon immer eine dunkle und warme Powerstimme, aber nun öffnet sie Ebenen, die sie problemlos in eine Liga mit der Band „Daughter“ oder den Singer-Songwriter Ben Howard katapultiert. Schwebende Gitarrenmelodien, eine dustere Synthie-Atmosphare und eine in den Bauch gehende Intensität. Das Album enthält elf Songs – von Balladen in Zeitlupe uber Popsongs voller musikalischer Kleinode bis hin zu Midtempo-Nummern ist alles dabei. Man darf entzückt sein und fünf von fünf Punkten vergeben. Grund genug, Lynn zum Steckbrief-Interview zu bitten:
Ihre Musik in drei Worten?
Melancholisch, divers, kantig.
Bitte vollenden Sie diesen Satz: „Das neue Album …
… ist in unglaublich vielschichtig und musikalisch sowie textlich bisher mein schönstes Werk.
Welche Bravo-Poster hingen in Ihrem Jugendzimmer?
Ich habe die Bravo nie gelesen.
Das letzte geile Album, das Sie gehört haben, war …
… „Community“ vom Musiker Kinnship.
Was wären Sie geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Trotzdem irgendwas in der Musikbranche oder Naturwissenschaftlerin.
Was ist für Sie Glück?
Ein nicht ganz greifbarer Gefühlszustand. Aber das ist ja auch das Schöne daran.
Der Soundtrack Ihres Lebens?
„Pain“ von der Band „The War On Drugs”.
Text: Max Feller