Geneigte Leser*,
ist es eigentlich gestattet, in komplett deprimierenden Zeiten zu lachen, politische Witze zu machen? Oder ist es nicht vielleicht gerade das Gebot der Stunde, mal wieder den bunten Hund der Satire über die Wiese zu jagen? Ich meine: ja. Unbedingt sogar. Denn der politische Witz ist ja auch eine Form des passiven Widerstands in oder gegen totalitäre Systeme. Warum also soll sich der Putin-Faschismus dafür nicht eignen, wo doch im Dritten Reich Hitler-Parodien und -Witze der Straßenfeger waren. Dass man innerhalb der Reichsgrenzen für einen Föhrer-Witz ganz schnell als so genannter „notorischer Volksschädling“ im Konzentrationslager landete, war selbstredend nicht lustig. Erhöhte aber wohl dennoch den Reiz. Und zwar ungemein. Das Lachverbot ist gewissermaßen der Nährboden für den subver- siven Witz. Kinder kennen das vom Spiel „Wer zuerst lacht, hat verloren“. Und verlieren konnte man seinerzeit wirklich viel. Geriet man mit einem Flüsterwitz wie: „Wann gibt es eigentlich wieder Schlagsahne?“ Antwort: „Wenn alle Hitler-Bilder entrahmt sind“, an das Ohr eines Denunzianten, waren schnell zwei Monate Dachau drin. Bei Putin, so viel hat er von seinem großdeutschen Vorbild gelernt, ist das heute nicht anders – inklusive einer reichhaltigen Auswahl an Lagern.
Weshalb der Irre aus der Reichskanzlei aber nicht zuerst auf die Idee mit dem 300-Meter-Beistelltischchen kam (so was kann ja jeder mal gebrauchen, falls doch mal Besuch kommt), ist nicht überliefert. Was allerdings überliefert ist? Mittlerweile ist klar, weshalb der andere Irre – also der aus dem Kreml – überhaupt nicht mehr gut auf Deutschland zu sprechen ist. Er hat schlicht noch eine Rechnung offen, die zurückgeht auf sein letztes Treffen mit Merkel und Trump. Und zwar am Strand. Dort sagt Putin: „Wir Russen haben die besten U-Boote der Welt, sie können einen Monat unter Wasser bleiben.“ Darauf Trump: „Unsere können ein Jahr unter Wasser bleiben.“ „Als Merkel etwas sagen will taucht plötzlich ein U-Boot auf, ein alter Mann steigt aus und schreit: „Heil Hitler, Wir brauchen Diesel!“
Eike Käubler