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Das letzte Wort in diesem Monat hat die in Leipzig geborene Moderatorin, Mutmacherin und Autorin Peggy Patzschke. Ihre Karriere in der Öffentlichkeit begann sie als Teil des Rundfunk-Kinderchors Leipzig. Später volontierte sie beim legendären Radiosender DT64, arbeitete für Sachsenradio als Redakteurin und Moderatorin und wurde ab 1992 das Gesicht der Morningshow bei MDR Life. Ab 2000 war sie auch im Fernsehen aktiv. Als Moderatorin und Redakteurin gestaltete sie Sendungen wie MDR Vor Ort, MDR Aktuell oder Thüringen Journal prägend mit.
Wenn Sie in diesen Tagen an Leipzig denken, welches Kompliment würden Sie der Stadt und/oder seinen Bewohnern machen?
Ich bin stolz auf meine Stadt. Leipziger sind offen und modern und gleichzeitig bodenständig geblieben. Durch den hohen Zuwachs an Menschen wird die Stadt nun immer bunter und vielseitiger als Gesellschaft. Liebenswert eigenständig, eigensinnig. Das hebt sie von manch anderen ab und es ist die Stadt, in der ich 1989 mit um den Ring lief und dies mit einem kleinen Licht am 9. November bis heute tue.
Und welchen Tadel würden Sie ihr aussprechen? Schnelles Wachstum birgt auch Gefahren. Also bitte nie die Wurzeln vergessen und die Nerven der Autofahrer - gerade durch so viele, parallele Sperrungen imBerufsverkehr - nicht mehr länger strapazieren!
Was glauben Sie, welche drei Dinge werden in Leipzig nach der Corona-Zeit anders sein? Möglicherweise wird sich unser Zentrum verändern. Weniger Innenstadt, mehr neue Hotspots im Westen, Osten. Also eine Ver- Stadtteilung; siehe Berlin. Auch das soziale Leben wird vielleicht etwas isolierter bleiben. Zwei meiner Lieblingsrestaurants haben es leider nicht überlebt. Ich zweifle aber nicht daran, dass sich Leipzig durch seine historisch starke Kultur auch hier wieder erholt.
Welchen Kulturtipp in oder aus Leipzig würden Sie unbedingt empfehlen?
Ich liebe die Bücher meiner Leipziger Lieblingsautorinnen Kati Neumann („Wo wir Kinder waren“, „Was uns erinnern lässt“) und Daniela Krien („Die Liebe im Ernstfall"). Außerdem die Galerie für Zeitgenössische Kunst bei mir im Kiez.
So, und jetzt wirklich: Ihr letztes Wort lautet?
Aufregende Zeiten hin oder her: Gebt neuen Gräben keine Chance!
Text: Sven van Thomas