Georg-Schwarz-Straßenfest, 4. Mai, Georg-Schwarz-Straße, ab 12 Uhr, www.marybroadcast.com
Die Musikerin Mary Lamaro, demnächst zu erleben beim Georg-Schwarz-Straßenfest, wohnt eigentlich in Wien. Trotzdem unterrichtet sie an der Musikschule Neue Musik Leipzig, leitet dort das Vokal-Ensemble „Motte“. Und als Mary Broadcast spielt sie Konzerte in der Messestadt: Indie, Pop, Rock und SingerSongwriter. Grund genug, bei Lamaro nachzufragen
Hallo, Mary, Sie leben eigentlich in Wien. Wie sind Ihre Verbindungen nach Leipzig?
Mein Freund lebt mit seinen Kindern hier. Durch all die Jahre des Pendelns habe ich auch die Stadt und die Festivals und Bühnen Leipzigs kennengelernt. Beim Georg-Schwarz-Straßenfest wollte ich schon immer mal spielen – da ist so viel los, unglaublich! Ich liebe das Fest, spiele um 16 Uhr.
Schauen wir auf das Tour- und Musikerleben: Was waren bislang Ihre größten Irrtümer?
Produzenten brauchen zu müssen! Da haben wir wirklich schon viel Geld verbrannt. Oder große Auflagen von CDs und Vinyls in Auftrag zu geben: Lieber nachpressen und sich mehr selbst zutrauen, wenn das Geld nicht reicht! Da das Geld eigentlich nie reicht, habe ich gelernt, bei Produktionen mehr auf mich oder uns als Band zu setzen, damit Geld für die Promo bleibt. Das erste Album, das wir ganz allein aufgenommen und dann auch selber produziert haben, war „Panic“. Wir haben das Glück, dass unser Drummer hier sehr fit ist. Aber eigentlich wollen wir das gar nicht mehr anders machen. Wir sind dadurch sehr frei geworden.
Was treibt Sie an?
Meine Kreativität. Sollte ich irgendwann keine Lust mehr auf neue Songs und auf das Live-Spielen haben, kann ich aufhören, sollte ich das dann wollen. Es ist für mich sinnlos, meine Lieder nicht an die Öffentlichkeit zu bringen – sprich live zu spielen. Eigentlich ist alles schön und mein Leben sehr aufregend, aber ich hätte es mittlerweile manchmal gerne etwas einfacher. Beispielsweise eine Booking-Agentur, die mir wirklich etwas bringt. Oder fähige Leute, die mir Dinge abnehmen, die gar nichts mehr mit Musik zu tun haben. Dieses „One Woman Business“ lässt mich manchmal zweifeln, ob meine Kapazitäten dafür auch im Alter reichen werden.
Am anstrengendsten …
… sind Album-Produktionen. Ich schwöre mir immer, dass ich das nur noch einmal mache, weil es so viel Kraft braucht, da bei mir alles zusammenläuft. Nächstes Jahr kommt unser Jubiläumsalbum. Dieses Jahr starte ich dafür ein Crowdfunding. Niemand ahnt, was da im Hintergrund alles notwendig ist. Natürlich gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich mein Team noch sinnvoll vergrößert! Anfragen bitte gern!
Das vollständige Interview ist unter facebook.com/FrizzLeipzig zu finden.
Text: Max Feller