Vernissage & Ausstellungseröffnung mit Konzert von Julia Scheck Art, 9. und 10. November, jeweils 19 Uhr, die Ausstellung läuft bis 14. Februar 2024, Wolfgang-Heinze-Straße 9, alle Infos: www.julia-scheck-art.de
Ölmalerei, Design, Fotografie – die Künstlerin Julia Scheck hat nicht nur vielseitige Talente, sondern am Connewitzer Kreuz auch eine eigene Galerie. Die zeigt im November Schecks eigene Werke. Wir haben die Künstlerin zum Gespräch gebeten
Die Fakten klingen traumhaft, lassen bestimmt auch viele Kollegen und Kolleginnen neidisch werden: Sie führen als selbstständige Künstlerin eine eigene Galerie in – sagen wir mal – bester Lage. Leben Sie gerade Ihren Traum? Wo liegen die Schattenseiten? Von Neid halte ich nicht viel, und ich denke, neidisch braucht keiner zu sein – jede und jeder hat etwas Besonderes in sich und hat schon etwas Besonderes in ihrem und seinem Leben erreicht, ganz sicher. Ohne Schatten kein Licht – wunderbares Zusammenspiel! Ich habe noch so einige Träume und Ziele, die ich peu à peu verwirkliche. Im Prozess und in Bewegung zu sein, ist ein tolles Gefühl. Sind Sie mehr Galeristin oder Künstlerin? Auf alle Fälle an erster und letzter Stelle Künstlerin. Galeristin und Kuratorin geht aber mit freischaffender Kunst schon seit vielen Jahren Hand in Hand. Für uns, also mütterlicherseits in unserer Künstlerfamilie, ist das alles zusammen verbunden. Wenn ich ein Event vorbereite, eine Ausstellung, überlege ich, wie die Exposition sein wird. Welche Thematik, welche Technik, welche Farbgebung, welches Licht, wie ist die Umgebung dekoriert? Wen möchte ich ansprechen? Was präsentiert man noch dazu – Ansprache, Lesung, Happening, Performance, Konzert? Wie gestalte ich die Werbung dafür? Welche Möglichkeiten sind vorhanden? Das ist sehr vorteilhaft, wenn man diese Dinge aus der Sicht eines Erschaffers sehen kann. Es ist stets spannend die Herausforderung anzunehmen. Ich liebe künstlerisches Wachstum! Das ist es: Glücklich zu sein, mich zu ärgern, danach völlig geschafft und zufrieden zu sein, meine Ideen, mein Innerstes raus zu lassen. Ölmalerei, Gestaltung, Grafikdesign und Fotografie sind Ihre Steckenpferde. Zur Ölmalerei: Da gibt es Porträts, konkrete Stillleben und abstrakte Malerei wie die beeindruckende „Selbstzerstörung“, die auf den ersten Blick erst einmal völlig verschieden wirken. Gibt es für Sie trotzdem eine künstlerische gemeinsame Klammer, eine JuliaScheck-Philosophie, die alle Werke eint? An der Stelle als Erstes – lieben Dank für die Wertschätzung meiner Werke! Das freut mich wirklich sehr. In meiner mehrfach ausgezeichneten Künstler-Familie, die über mehrere Generationen hinweg in aller Welt gearbeitet und ausgestellt hat, wurden viele verschiedene Techniken verfolgt und ausgelebt. Und so wie meine Babuschka, meine Oma, uns zusammenhielt und immer noch hält, halten wir diese unterschiedlichsten Kategorien und Techniken zusammen und lassen uns nicht einschränken. Festlegen muss ich mich nicht, denn ich mag und ich kann viel. „Assoziativer Realismus“ nennen wir unsere Kunstrichtung - das ist das, was wir, was ich auslebe. Wie sieht das Konzept aus? Die Idee ist meine Kunst und die meiner Familie zu präsentieren. Auch möchte ich, den vielen Kreativen die Möglichkeit geben, sich zu zeigen und diese somit zu supporten. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen, es zu ermöglichen, dass anderes gesehen, gehört, probiert und gekostet wird. Interessierte können vieles davon auch kaufen oder ausleihen – Kunstleasing/Mietkunst, beispielsweise für Dauerausstellungen in Meeting-Räumen, Büros oder Praxen. Aufträge werden angenommen und vermittelt. Workshops wurden auch schon angeboten – für Klein und Groß. Praktikantinnen habe ich ausgebildet – da bin ich auch gerade wieder dabei. Eine Sammelstelle für Kunst- und Kulturbegeisterte, mit den man noch viele verschiedene Projekte auf die Beine stellen kann, finde ich toll. Die Galerie Julia Scheck Art am Connewitzer Kreuz existiert … … seit Frühjahr 2021, seit Sommer 2023 in der Wolfgang-HeinzeStraße 9. Und so viel verrate ich schon mal: Dabei bleibt es nicht. Sie halten sich noch bedeckt, das ist zu akzeptieren. Andere Frage: Wie entscheiden Sie, wer bei Ihnen ausstellen darf? Können sich die Menschen bei Ihnen melden? Es melden sich tatsächlich viele, und teils spreche ich selbst Leute an. Grundsätzlich ist jeder, der die gleichen Vorlieben zur Kunst und zum Support hat, willkommen. Ich arbeite mit Leuten zusammen, Künstlern, Galerien oder Projekten, die schon einen gewissen Status haben und bekannt sind. Ich arbeite aber auch mit denjenigen zusammen, die weniger bekannt sind und die in ihren Werken besonders und an sich super lieb sind. Es kommen wirklich tolle Sachen dabei raus – es lohnt sich, vorbeizukommen, es sich anzugucken und auch gern was mitzunehmen!
Text: Mathias Schulze