„Wir kriegen euch alle!“, 18. und 19. November um 20 Uhr, am 20. November um 18 Uhr, Lofft – Das Theater, Tickets: www.lofft.de
Es wird laut, wild und zart. Mit fünf früheren DDR-Punkmusikern wird der Theatersaal zum Punkkonzert. Tanzen ist erlaubt und geboten. Das „LOFFT“ zeigt „Wir kriegen euch alle!“. Ein Projekt über die letzten Tage der DDR und über die chaotischen und gewalttätigen Jahre, die der Wiedervereinigung folgten
„Wir kriegen euch alle!“ Viel zu oft haben das schon Neonazis ihren Opfern hinterhergerufen. Zudem ist dieser Ausspruch der Titel eines 1991 erschienenen Albums der DDR-Punkband „Feeling B.“ „Wir kriegen euch alle!“ ist nun auch der Titel einer Performance über die letzten Tage der DDR und über die chaotischen und gewalttätigen Jahre, die der Wiederver- einigung folgten. Eine Zeit, an die gegenwärtig unter dem Label „Baseballschlägerjahre“ erinnert wird.
Die Produktion setzt sich mit diesen Jahren der Anarchie auseinander: Welche Folgen hatten und haben diese für die damalige und heutige Zivilgesellschaft? Dazu beschreibt das Stück auch den Widerstand gegen die Rechten: Wie lief dieser ab? Wie wurde er organisiert?
Juliane Meckert und Diana Wesser spannen einen Bogen, der von der NS-Zeit bis in die Gegenwart reicht. Dafür haben sie gemeinsam mit fünf früheren DDR-Punkmusikern eine „Zeitzeugen-Band“ gegründet. Hans Narva („Herbst in Peking“ und „The Inchtebokat- ables“), Key Pankonin („Die Firma“ und „Ichfunktion“), Titus Jany („The Inchtebokatables“), Bernd Stracke („L’ Attentat“ und „Wut-anfall“) und Torsten „Pegman“ Füchsel („Rosengarten“ und „B. Crown“) stehen gemeinsam auf der Bühne des „Lofft“ und verwandeln selbige in einen Konzertsaal, in einen Jugendclub oder beispielsweise auch in einen Plattenbau.
Die Lebensrealität im Osten wurde lange als Untersektion der deutschen Geschichte abgetan und nicht als gesamtdeutsch wahrgenommen. Das Projekt „Wir kriegen euch alle!“ ist ein Versuch, die Relevanz dieser Erfahrungen deutlich zu machen und eine Erin- nerungslücke in der Geschichtsschreibung zu schließen. Persön- liche Geschichten machen die Thematik sichtbar und setzen gleichzeitig dem Bild des „Jammer-Ossis“ eine kraft- und lustvolle Erzählung gegenüber. Hingehen!
Text: