VÖ: 06.12.2024 | Label: Grönland Records | Genre: A-CAPPELLA | Wertung: 5/5
Die australische Singer-Songwriterin Kat Frankie, die seit 2004 in Berlin lebt, präsentiert das A-capellaProjekt „Bodies“. Manchmal klingt das Ganze unglaublich kraftvoll, manchmal zärtlich, sehnsüchtig und nachdenklich. Die körperliche Kraft von acht Frauenstimmen kann den Hörenden umhauen. Satte Harmonien und eine wohlige Wärme. Die Bandbreite der menschlichen Empfindungen, die uns das Album präsentiert, kann zu Tränen rühren. Schockverliebte fünf von fünf Punkten. Die Ernüchterung darf später kommen. Grund genug, Kat Frankie zum Steckbrief-Interview zu bitten:
Ihre Musik in drei Worten?
Besser in drei Sätzen:Das Bodies-Projekt umspannt viele Emotionen und Ideen. Einige Lieder sind zart, andere eher kraftvoll. Manchmal sind die Texte lustig, ein anderes Mal zum Weinen.
Das neue Album ist …
…. komplett A-cappella, es gibt also keine Instrumente auf dem Album. In gewisser Weise ist die Stimme das älteste Instrument. Singen ist uralt, grundlegend und tief sitzend. Stimmen in Harmonie haben etwas so Freudiges an sich. Jeder in unserer Band ist auch eine talentierte Solokünstlerin, aber wenn wir zusammen singen, fühlt es sich sehr kraftvoll an, Teil eines Kollektivs zu sein.
Gab es Bravo-Poster im Jugendzimmer?
Meine Kindheit spielte in Australien. „Bravo“ gab es dort tragischerweise nicht.
Ihre Album-Empfehlung?
„Orange“ von Caroline Shaw und dem Attacca Quartett. Es ist schon seit ein paar Jahren raus, aber ich habe es erst kürzlich entdeckt. Caroline Shaw ist eine fantastische zeitgenössische klassische Komponistin. Und das Attacca Quartett ist eine wirklich innovative Streichergruppe. Es ist zu meinem Lieblingsalbum geworden, wenn ich mich uninspiriert fühle.
Wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte, wäre ich ...?
... Innenarchitektin, was mein Beruf war, bevor ich Vollzeitmusikerin wurde. Ich habe Lichtinstallationen und Möbel und alle möglichen Räume entworfen. Das würde ich gerne wieder tun.
Glück ist?
Was für eine Frage! Meine Theorie ist, dass es darum geht, unter Bedingungen zu leben, sozialer, finanzieller, geistiger oder sonstiger Art, die es einem ermöglichen, sowohl zu sich selbst gut als auch zu anderen gut zu sein.
Der Soundtrack Ihres Lebens?
Einige Musikforscher haben gesagt, dass die meisten Menschen in ihren 30ern aufhören, neue Musik zu hören. Ich bin jetzt in meinen 40ern und entdecke ständig neue Musik. Ich hoffe, dass sich der Soundtrack meines Lebens ständig ändert und dass ich offen bleibe, Neues zu hören.
Text: Mathias Schulze