Future Franz, 28. Oktober, Neues Schauspiel, 20 Uhr Tickets: www.mawi-concert.de
Hallo und erst einmal Glückwunsch zu diesem Namen: Future Franz! Besser geht es nicht! Können Sie sich trotzdem mal kurz vorstellen: Wo geboren, aufgewachsen, welche Lieblingsfarbe hatte der Hamster, wieso ging es ins Rampenlicht, wie würden Sie sich als Künstler selbst bezeichnen und wo wohnen sie jetzt eigentlich?
Hallo auch und Danke! Ich bin Franz, geboren in Kornwestheim bei Stuttgart. Aufgewachsen auf einem ehemaligen Bauernhof, wo ich immer noch sehr oft bin, weil ich dort eine alte Scheune zu einem Studio umgebaut habe. Seit ich denken kann, mache ich Musik, spiele in Bands und bin auf Bühnen unterwegs, dadurch bin ich zwangsweise irgendwie ins Rampenlicht gekommen. Mit „Future Franz“ seit 2018 als Soloprojekt dann natürlich noch viel mehr.
Als Künstler …
… würde ich mich klassisch als Musiker bezeichnen, wobei ich auch eine starke visuelle Ader habe. Ich bin zudem Grafikdesigner und mache Filme und Animationsfilme, beispielsweise meine eigenen Musikvideos. Zudem bin ich nebenberuflich als inoffizieller Bürgermeister von Kornwestheim tätig.
Oha! Im Pressewaschzettel werden Sie als „König des subversiven Humors, inspiriert von Frank Zappa und Die Kassierer , irgendwo zwischen Beatles mit Heinz Strunk als Leadsänger“ vorgestellt. Haben Sie das selbst geschrieben? Ich kann mir darunter so viel vorstellen. Sie sich auch?
Ich habe meinem Kollegen Sebastian Igel, von der Promo-Agentur „Fleet Union“ (Shoutout!), ein paar Referenzen genannt. Der hat das dann für meinen Pressetext gekonnt kombiniert. Das sind natürlich alles große Namen aus komplett verschiedenen Genres. Und es könnte wirklich alles sein.
Wohl wahr!
Ich stelle mir aber genau so meine Musik vor. Alle von den oben Genannten haben meine Musik sehr geprägt. Mein Vater war zu meiner Kindheit großer Zappa-Fan. Er hat mir auch die Beatles gezeigt, „Die Kassierer“ habe ich mit 14 Jahren heimlich gehört und Heinz Strunk lese und höre ich sehr gerne. Was alle vereint, ist der humoristische Ansatz in ihrer Musik. Außer die Beatles vielleicht, die sind eher als Sound-Referenz gemeint.
Belehrt werde ich im Pressewaschzettel auch davon, dass Sie als Kunstfigur entstanden sind, um mit „diesem tragisch-absurden Leben“ klarzukommen. Gelingt das auch im Alltag? Was haben Sie zuletzt Tragik-Absurdes erlebt, gesehen, geträumt?
Es gelingt im Alltag ganz gut, der ist relativ basic und strukturiert. Ich habe zwei kleine Kinder, bin sehr eingespannt und täglich mit tragisch-absurden Situationen konfrontiert.
Beispiel?
Heulkrampf und Nervenzusammenbruch wegen falsch beschmiertem Honigbrot. Oder meine Frau und ich streiten uns - ich fahre dann einkaufen zu Rewe, um wieder klarzukommen.
Klingt sympathisch.
Dadurch entstehen dann nebenbei auch Lieder wie „Gar nicht so schlecht“, welches genau davon handelt. Der Alltag ist für mich also Inspirationsquelle Nummer eins. Je langweiliger, desto existenzieller. Eine etwas tragischere Story war die zu meinem Lied „Aua Aua“. Die handelt von einer knapp zweijährigen Phase von (Ein)- Schlafproblemen. Mein Hausarzt verschrieb mir Schlaftabletten, was top funktionierte, aber natürlich keine Lösung war. Ich versuchte es mit einem Glas Wein, was monatelang auch sehr gut funktionierte. Dann wurden es aber irgendwann zwei Flaschen, ich rutschte in die Alkoholsucht. Ich probierte Yoga, Meditation, autogenes Training: Nichts hat geholfen. Am Ende war ich bei den „Anonymen Alkoholikern“ und in Therapie. Da ist mir bewusst geworden, dass ich ja zwei Liter Kaffee am Tag trinke. Seitdem ich das reduziere, klappt es wieder hervorragend.
Ein Glück. Die nervigste Journalistenfrage war bislang?
Tatsächlich habe ich noch nicht so viele Interviews gegeben. Um ehrlich zu sein, ist das hier mein erstes Interview. Also kann ich nur aus diesem hier zitieren – und ich finde alle Fragen bisher toll!
Soll so bleiben: Was ist Glück?
Eine extrem nervige Frage!
Endlich!
Ich denke, Glück hat viel damit zu tun, in irgendeinem Einklang zu leben. Vor allem im Einklang mit sich selbst und seiner Umwelt. Also, wenn das Innere mit dem Äußeren harmoniert. Oft kann man nur das Innere anpassen und verändern, deshalb hat es viel mit Haltung und Einstellung zum Leben zu tun. Auch wie schnell man das Innere beispielsweise auf neue Lebensumstände einschwingen kann. Glück ist also auch ein Indikator und eine Art Kompass fürs Leben.
Waren Sie schon einmal in Leipzig? Wie haben Sie die Stadt erlebt?
Ich war schon ein paar Mal in Leipzig. Erlebt habe ich es als sehr wohlgesonnen, jung, kreativ, facettenreich und hipp.
Warum sollte man Ihren Auftritt am 28. Oktober im Neuen Schauspiel auf keinen Fall verpassen?
Man sollte die Show auf gar keinen Fall verpassen, weil es im Vorprogramm eine unglaubliche Rockstar-Zaubershow von meinem Magier-Kollegen Dani Steep geben wird! Und weil meine Show meine bisherige Auftritte in den Schatten stellen wird, denn ich habe diesmal eine riesige Leinwand und einen Beamer mit dabei, um darauf perfekt auf meine Songs abgestimmte Visuals und Filme zu zeigen. Beispielsweise Fotos von meinem letzten Italien-Urlaub oder meine kruden Animationsfilme.
Freuen wir uns!
Text: Mathias Schulze
