Broilers | Santa Claus | Label: Skull & Palms Recordings | VÖ: 12.11.2021 | Wertung: 4/5
Nachdem die Punkband „Broilers“ dieses Jahres wieder einmal die Nr.1-Position der deutschen Charts erobern konnte, brauchte es für die Düsseldorfer, die am 17. Dezember im Leipziger Felsenkeller spielen, eine neue Herausforderung: Ein Weihnachtsalbum! Da dürfen Klassiker wie „Driving Home For Christmas“ oder „Fairytale Of New York“, alle im Broilers-typischen Haudrauf-und zappel-Ab-Sound gekleidet, nicht fehlen. Auch Handverlesenes wie „Merry Christmas (I Don‘t Want To Fight Tonight)“ von den Ra-mones oder „Oi! To The World“ der Vandals fehlen nicht. Zwölf Coverversionen und zwei neue Songs. Grund genug, den Schlagzeuger Andreas „Andi“ Brügge zum Steckbrief-Interview zu bitten:
Hallo, Andi Brügge, wie würden Sie Ihre Musik in drei Worten beschreiben?
Ziemlich dolle gut.
Welcher Song hat Sie zuletzt berührt?
Das war „Seen It All“ von Bombshell Rocks. Eine alte Lieblingsband von mir, die ich schon sehr lange nicht mehr gehört hatte. In dem Song geht es um den Tod eines Freundes. Leider haben wir letztes Jahr auch zwei schreckliche Verluste in der Broilers-„Familie“ hinnehmen müssen. Daher hat mich der Song ziemlich kalt erwischt, und ich musste dann auch sehr schnell weiterskippen.
Sie und ein iPod auf einer einsamen Insel. Es passen nur drei Songs drauf. Welche?
„Don’t Drag Me Down“ von Social Distortion zum Aufstehen. „Thunder Road“ von Bruce Springsteen, um durch den Tag zu kommen. Und, falls die Einsamkeit mal die Oberhand gewinnt, „Hurt“ in der Version von Johnny Cash.
Was wären Sie geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Das kommt darauf an, in welchem Alter ich mir eingestanden hätte, dass das mit der Musik nicht hinhaut. Wenn das früh genug der Fall gewesen wäre, hätte ich vielleicht mein Germanistik- Studium abgeschlossen und hätte jetzt einen „ordentlichen“ Job. Oder ich wäre noch länger bei der Marine geblieben, würde jetzt zur See fahren. Ich bin aber doch sehr glücklich, dass es mit der Musik irgendwie geklappt hat.
Ihre Inspirationen kommen von …
… überall her. Ich glaube, es ist ist wichtig, mit offenen Augen und Ohren durchs Leben zu gehen. Dann kann jedes Buch, jedes Lied oder jede U-Bahn Fahrt inspirierend sein.
Vollenden Sie bitte diesen Satz: „Mit Helene Fischer würde ich gern einmal …
… ein Bier trinken gehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch sie mal einen Abend Urlaub von der immer fröhlichen Schlagerwelt gebrauchen könnte.
Der Soundtrack Ihres Lebens?
Wenn ich nach der Playlist gehe, die mir wöchentlich von einem bekannten Streaming- Dienst vorgeschlagen wird, liegt der derzeit irgendwo zwischen Blood For Blood und Volker Rosin.
Text: Max Feller